„Dann geh`doch Die Welt retten!“

In der letzten Woche hatten wir wieder die Aplerbecker Autorin Inés Maria Jiménez zu Besuch. Diesmal hat sie für die Mittelstufe aus ihrem aktuellen Roman „Dann geh doch die Welt retten“ gelesen. Erst durfte die Stufe 9, später die Stufe 8 lauschen.

Die Protagonistin des Romans heißt Sofie und interessiert sich für den Klimaschutz, was ihre Klassenkameraden jedoch eher nervt. Sofie hält sich nicht mit Kritik zurück, wenn man beispielsweise Billigklamotten kauft oder mit dem SUV von den Eltern zur Schule gebracht wird. Damit eckt sie an, gerät in Streit mit ihrer besten Freundin und auch mit ihrem Schwarm Marc. Doch Sofies Klimaängste kommen nicht von ungefähr. Frau Jiménez unterbricht die Lesung mehrmals, um interessante Fakten zum Klimawandel vorzustellen und nimmt durch interessante Fragen dabei die Schülerinnen und Schüler mit in die Verantwortungen  zum Klimawandel und zum eigenen umweltbewussten Leben.

Spannend wird es, als Frau Jiménez erzählt, wie sie die Katastrophenszene des Buches im Sommer 2021 schrieb, als zeitgleich auch in der Realität in Deutschland, sogar in unserer unmittelbaren Nähe, gegen Hochwasser gekämpft wurde. Das wirkte surreal, zeigt aber gleichzeitig, wie aktuell die Romanhandlung ist.

Wenn ihr wissen wollt, wie die Katastrophe für Sofie ausgeht, dann lest gern privat weiter. Der Roman kann zukünftig auch in der Schulbibliothek ausgeliehen werden.

Für die Leseförderung: Michaela Görlich & Stefanie Stiebler

Dortmund: laut, dreckig, geschäftig … schön!


Frau Ertmer versetzt die SchülerInnen zunächst geschickt in die richtige Stimmung: „Stellt euch mal vor, man nähme euch auch nur einen Tag das Handy weg.“ … Noch murmelt die Stufe 9 vor sich hin, aber spätestens, als deutlich wird, wie dramatisch Cornelia Ertmers Werk „Wenn alle schweigen“ ist, ist es still im PZ.

Die Autorin steigt mitten in Kapitel 7 des Romans ein: Martha, ein junges Mädchen, ist vergewaltigt worden von Bernhard, der die Schuld von sich schiebt. Martha wird schwanger, bekommt Clara und muss sie weggeben.

1898 sitzt Martha an der Nähmaschine und leidet auch Jahre später an dem Verlust ihrer kleinen Tochter Clara. Geschickt flicht die Autorin hier die Metapher des Nähens ein: Unter den Augen des Aufsehers näht Martha Stunde um Stunde und denkt immer wieder an Clara. Es gehen ihr Sätze durch den Kopf wie „Du bist eine Waise! Von Vater und Mutter verlassen.” Sie bereut bitterlich, dass sie ihre Tochter weggeben musste. Der Gedanke versetzt ihr einen schmerzhaften Stich, ebenso wie die Nähnadel in ihren Händen.

Es ist 1907, Clara ist mittlerweile 10 Jahre alt. Sie denkt sich gerne Geschichten aus, um ihrem gewalttätigen Pflegeelternhaus in Gedanken zu entfliehen. Ob Clara aus dieser Situation gerettet wird und wer ein potenzieller Retter sein könnte, bleibt offen.

Ihr könnt euch dieses Buch 2023 in der Bibliothek ausleihen und falls ihr nicht warten könnt, wäre es ein schöner Last-Minute-Weihnachtswunsch.

Was am Ende bleibt:

Die Schülerinnen von heute sind privilegierte Frauen! Aber auch die Schüler sind bestens angesprochen durch den Roman. So stellte Oscar W. aus der 9f mehrere interessante Fragen, zum Beispiel, ob denn die verschiedenen Handlungsstränge am Ende zusammengeführt werden würden. Die Antwort: Ja, aber es gibt KEIN Happy End.

Michaela Görlich & Stephanie Stiebler

Lesen eröffnet die Welt

Heute, am 22.08., konnten die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 7 in das Leben von Cilia eintauchen. Frau Inés Mariá Jiménez hat im Rahmen der Leseförderung des GADSA aus ihrem Jugendbuch „Ein bisschen Konfetti macht noch keine Freundin“ gelesen. Im Anschluss gab es die Möglichkeit, Fragen zum Roman und zum Beruf der Autorin zu stellen. 

Das Buch handelt von Cilia, die aufgrund von Mobbing die Schule wechselt und dort in der coolen Hel eine neue Freundin findet. Allerdings stellt sich heraus, dass Hel alles bestimmen will und ebenfalls keine gute Freundin für Cilia darstellt.

Ihre Ideen bekommt die Kinderbuchautorin “durch Beobachtung und durch persönliche Gespräche”. Vor allem beobachte sie Kinder und Jugendliche und schaue, was diese interessiert oder bedrückt. “Dabei konnte ich viel von meinen Kindern lernen”, so berichtet die zweifache Mutter. “Aber auch meine eigenen Erfahrungen spielen eine große Rolle, weil sie in all meine Bücher einfließen. Ich schreibe am liebsten über das, was mich auch persönlich bewegt.” Deswegen unterbrach sie auch das Vorlesen einzelner Auszüge aus dem Buch mit einer Präsentation zum Thema Mobbing und zeigte passende Bilder zu den Charakteren im Buch. Für die Autorin helfen gute Bücher einem manchmal mehr im Leben als Insta oder TikTok. “Oft passiert es, dass jemand ein Problem hat und ich sagen kann:   

 »Moment, dazu kenne ich ein Buch, das du lesen solltest.«“ 

Solche Lesungen haben im Rahmen der Leseförderung somit eine doppelte Bedeutung, erklärte die Schriftstellerin: ”Wir benötigen mehr geförderte Lesungen in den Schulen, damit Kinder und Jugendliche direkten Kontakt zu den Autor*innen haben, sie persönlich kennenlernen. Oft werden sie erst dadurch motiviert, ein Buch in die Hand zu nehmen. Auch Schreibwerkstätten oder -workshops finde ich wichtig, denn hier werden Kinder und Jugendliche selbst produktiv. Und wer weiß, vielleicht entdecken sie plötzlich, dass Schreiben auch für sie wichtig ist!” Dafür seien auch gut ausgestattete Schulbibliotheken oder Bibliotheken im Umfeld wichtig, denn nicht jeder könne es sich leisten, Bücher zu kaufen, betonte sie.

So ergab sich die Botschaft des heutigen Tages fast von selbst. “Durchs Lesenlernen”, so hob sie hervor, “eröffnet sich Kindern die Welt. Deshalb sollte das Lesen unbedingt in den Schulen gefördert werden. Denn wer nicht lesen kann oder längere Texte nicht versteht, wird immer abhängig von anderen Menschen sein, die ihm oder ihr die Welt erklären. Wir brauchen daher gute Bücher.” 

Das GADSA bedankt sich und hofft, dass sich wieder einige Schülerinnen und Schüler  zum Schmökern begeistert haben.