Auf Bootstour in Canterbury

Die diesjährige Klassenfahrt der bilingualen Klasse 9E war ein voller Erfolg und bot zahlreiche Anlässe, mit der englischen Sprache und Kultur in Kontakt zu treten. Die folgende Darstellung wurde über weite Teile von den SchülernInnen Katharina L., Emily B., Elisabeth S. und Hanna B. verfasst:

Montag, Tag 1

Am Montag, den 15.08.2022 stand unsere ganze Klasse, die 9E, aufgeregt vor der Schule und wartete auf den Bus. Pünktlich um 8:00 Uhr kam Stephan, unser treuer Begleiter, mit unserem Bus. Wir packten schnell unsere Koffer ein, damit die lang ersehnte Klassenfahrt nach England endlich beginnen konnte.

Unsere 13-stündige Fahrt ging mit einigen Zwischenstopps von Deutschland aus durch die Niederlande und Belgien nach Frankreich. Von dort aus fuhren wir zwei Stunden lang mit der Fähre nach England. Am Dover Hafen angekommen mussten wir nur noch eine Stunde lang nach Canterbury in unsere Unterkunft fahren. Wir wurden an der Universität von Kent untergebracht. Am Abend mussten wir uns dann beeilen, um noch etwas in der Mensa essen zu können. Vom Essen waren wir leider nicht allzu begeistert, dafür war das Frühstück am nächsten Tag umso besser.“ 

Dienstag, Tag 2

„Am nächsten Tag haben wir uns um 8:15 Uhr getroffen, um zusammen zur Mensa zu gehen und anschließend eine geführte Tour durch Canterbury zu bekommen. So konnten wir schon mal einen guten Eindruck von der Stadt und ihrer Geschichte bekommen. Danach konnten wir nochmal in kleineren Gruppen auf Erkundungstour gehen. Dabei ist uns aufgefallen, dass es viele ähnliche Läden auch in Deutschland gibt. Doch gefiel uns Canterbury mehr als eine deutsche Stadt, da alles viel bunter, einladender und individueller aussah. 

Am Abend gegen 19 Uhr haben wir noch eine „Ghost Tour” gemacht, doch der 4 km lange Rückweg zu Fuß war viel gruseliger. Den restlichen Abend waren wir alle sehr müde und wir haben ihn nur noch sehr gemütlich ausklingen lassen. Um 22:00 Uhr war bereits die Nachtruhe und so ging der erste richtige Tag zu Ende. „

Mittwoch, Tag 3

Am nächsten Tag haben wir uns schon sehr gefreut, denn es ging nach London! Mit dem Bus und der Tube ging es dann zur Themsefahrt, danach konnten wir uns die verschiedenen Sehenswürdigkeiten, wie den Big Ben und die Tower Bridge zu Fuß genauer ansehen. Besonders gut haben uns in London die roten Telefonzellen und Busse gefallen, egal wo man hingeschaut hat: man hat welche gesehen.

Am Abend haben wir noch versucht, einen Kuchen für Frau Kennedys Geburtstag am nächsten Tag zu backen, doch unglücklicherweise hat nicht alles so geklappt, wie wir es uns vorgestellt haben.

Donnerstag, Tag 4

Am Donnerstag war schon Abreisetag, trotzdem konnten wir noch eine kleine Bootstour auf Canterburys Fluss machen. Dort konnten wir Fische, Tauben und die wunderschöne Natur beobachten. Anschließend haben wir die Stadtrallye in kleineren Gruppen durch Canterbury gemacht. Dabei mussten wir auch die Einwohner ansprechen und sie waren sehr hilfsbereit und höflich. Für die lange Rückfahrt haben wir uns noch eingedeckt und um 19:00 Uhr ging die Rückreise durch die Nacht auch los. Am nächsten Morgen kamen wir um 06:30 Uhr an der Schule an und zuhause wurde dann erstmal der fehlende Schlaf nachgeholt.

Alles in allem betrachtet hat uns die Klassenfahrt sehr gut gefallen, wir konnten viele neue Eindrücke sammeln und hatten immer viel Spaß.

Viking Tracks

Liebe Schülerinnen und Schüler der Einführungsphase, Liebe Eltern,
im Rahmen des Projekts „Viking Tracks“ kann das GADSA im Schuljahr 2022/23 die Möglichkeit eines Austauschs mit zwei neuen Partnerschulen in Norwegen anbieten. Für den Austausch mit Oppdal (Oppdal Videregående Skole ) haben wir noch Plätze frei.

Die Reise unserer Schülerinnen und Schüler nach Norwegen findet in der Zeit vom 5. bis 11.03.2023 statt.


Der 5.3. (Sonntag) ist der Tag der Anreise, der 11.03. (Samstag) der Tag der Rückreise .
Ein Besuch durch die Schülerinnen und Schüler aus Oppdal in Dortmund findet vom 13.11. bis 19.11.2022 statt.

Um die Anmeldungen und Teilnahme zu erleichtern, möchte wir euch /Sie bitten bei Interesse die verbindliche Anmeldung / Einverständniserklärung an Frau Schnittger-Teichelmann oder Herrn Kurtenbach ausgefüllt zurückkommen zu lassen, gerne in digitaler Form per E-Mail.

Venedig

Tag 1 – Mestre

Aufgeregt und neugierig haben wir uns früh morgens am Flughafen versammelt und nach dem Check-In, der Security-Kontrolle und ungeduldigem Warten war es dann soweit: der Flieger ist abgehoben Richtung Venedig!

Den Nachmittag haben wir genutzt, um einkaufen zu gehen und unsere schwer bepackten Koffer auszupacken, bis wir uns abends auf den Weg gemacht haben, um in das Zentrum von Mestre zu gelangen.

Dort haben wir wohl die beste Pizza des Urlaubs gegessen.. eine glatte 9,5/10, denn es muss ja immer noch Platz für spätere Pizzen bleiben.

Nach einem Eis zum Nachtisch ging es zurück ins Hostel, damit wir für den Ausflug nach Venedig am nächsten Tag gut ausgeruht sein würden.

Tag 2 – Venedig

An unserem zweiten Tag in Italien sind wir nach Venedig gefahren. Von unserer Unterkunft in Mestre, mussten wir ca. 7 Minuten zum Bahnhof laufen, von dem wir mit dem Zug 10 Minuten nach Venedig gefahren sind. Nach unserer Ankunft waren wir alle sofort von der Stadt überwältigt. Zuerst sind wir in einen Park gelaufen, der etwas abgelegen von den vollen Gassen war. Da wir alle Referate zu bestimmten Sehenswürdigkeiten vorbereitet hatten, haben wir mehrere Orte in Venedig abgeklappert, um ein bisschen mehr über die Stadt zu erfahren. 

Um einfacher von A nach B zu kommen, kann man in Venedig mit einer Gondel fahren. So werden die traditionellen schwarzen Boote genannt, die von den Gondolieri über die Kanäle gelenkt werden, da es keine Autos in der Stadt gibt. Auch wir haben eine kurze Gondelfahrt gemacht, um einen Kanal zu überqueren. 

Eine der Sehenswürdigkeiten, die wir besichtigt haben, ist die Rialtobrücke, die sich über den Canal Grande erstreckt. Von der Brücke aus hatte man eine gute Aussicht über den Canal Grande und die vielen Häuser (palazzi) mit ihren reich verzierten Fassaden im typischen venezianischen Stil.  

Venedig hat so viel zu bieten, dass wir an unserem ersten Tag nur die bekanntesten Orte besichtigen konnten. Am Nachmittag durften wir noch alleine die Stadt erkunden, was gar nicht so leicht war, da man sich in den vielen kleinen Gassen leicht verlaufen kann. Am Ende des langen Tages waren wir alle froh wieder in dem Zug zu sitzen, da die Hitze das Laufen sehr anstrengend gemacht hat. Es hat sehr viel Spaß gemacht Venedig zu entdecken und durch die vielen Gassen zu laufen und wir haben uns alle darauf gefreut am Freitag wieder nach Venedig zu fahren.

Tag 3 – Padua

Am dritten Tag unserer Reise mussten wir früh aufstehen, wir hatten aus Dienstag (Venedig) gelernt, als wir reichlich spät frühstückten. So fuhren wir bereits relativ früh nach Padua, das an der gleichen Zugverbindung liegt wie Venedig, nur in der anderen Richtung. Nach 10 Minuten Zugfahrt und circa 15 Minuten durch Padua spazierend, erreichten wir schließlich den Park ,,Giardini dell’Arena”. Dort nahmen wir an einer Führung durch die Stadt mit Giovanna teil. Nach einem Besuch in der Scrovegni Kapelle, die kunsthistorisch sehr interessant ist, liefen wir durch Padua, durch das, für Gäste immer offene Pedrocchi Cafe, das den besten Espresso macht, den ich bisher getrunken habe. 

Die Stadtführung endete, nachdem es unter anderem durch den Palazzo della Ragione, die angrenzenden Piazze und die Universität ging, an der Basilica di Sant‘ Antonio.

Zur Mittagszeit begann dann unsere Freizeit, die jede*r nach eigenem Gutdünken gestalten konnte, so zum Beispiel in der Einkaufszone oder dem nahegelegenen Park Prato della Valle.

Nach unserer Auffassung war Tag 3 der beste Tag der Reise, Padua eine völlige Überraschung.

Tag 4 – Verona

Am Donnerstag haben wir Verona besucht. Verona ist eine sehr schöne Großstadt in Italien. Um uns in Verona zurechtzufinden, haben wir verschiedene Referate vorbereitet, um mehr über die Sehenswürdigkeiten zu lernen. Besonders begeistert waren wir von Romeo und Julias Geschichte. Dementsprechend haben wir deren damaligen Wohnort besucht.

Dort sind schöne Bilder mit Julias Statue und in ihrem Balkon entstanden. Die Legende besagt, dass derjenige, der die rechte Brust von Julias Bronzestatue berührt, Glück in der Liebe haben wird.

Anschließend haben wir drei Stunden Freizeit bekommen und konnten Verona selber erkunden. Als wir dann abends nach Hause wollten, ist unser Zug leider ausgefallen, sodass wir unser letztes gemeinsames Abendessen ebenfalls in Verona verbrachten. 

Tag 5 – Venedig

Am letzten Tag waren wir noch einmal in Venedig. Wir sind mit dem Vaporetto über den Canal Grande zum Markusplatz gefahren, um die berühmte Basilica di San Marco zu besuchen, welche sehr faszinierend war. Die Decken- und Wandmosaike aus Gold und der Boden verziert mit Mosaiken aus Marmor haben uns sehr beeindruckt. Vom Markusplatz aus haben wir anschließendeine Bootsfahrt durch die Lagune gemacht, bis wir schließlich im malerischen Burano gelandet sind. Dies war eine Überraschung von Frau Arend und Frau Theile an uns. Buran ist eine kleine Insel mit Kanälen, wie in der Altstadt von Venedig. Alle Häuser leuchten bunt und der Grund dafür ist traditionell. Damals haben die Fischer ihre Häuser bunt gestrichen, damit sie den Weg leichter zurückfinden. 

Die Insel ist außerdem sehr bekannt für ihre Strickerei und auch das Essen war unbeschreiblich, da in Burano viele Meeresfrüchte serviert werden. 

Am Abend in Mestre zurückgekommen, holten wir unsere Koffer in unserer Unterkunft ab und fuhren zum Flughafen. Damit neigte sich unsere traumhafte Reise dem Ende zu. 

Arrivederci Italia!

Straßburgfahrt

Vom 11. bis zum 13. November dieses Jahres hatten die Französischkurse der Q2 und der Q1 die Möglichkeit an einer von der Auslandsgesellschaft organisierten Studienreise nach Straßburg, mit dem Thema der deutsch-französischen Beziehung und ihrer Bedeutung für Europa und die EU, teilzunehmen.

Schon während der Fahrt wurde uns der Europäische Freiwilligendienst vorgestellt, ein Förderprogramm der Europäischen Kommission, das jungen Erwachsenen die Möglichkeit bietet innerhalb von Europa einen Freiwilligendienst in gemeinnützigen Einrichtungen zu leisten. 

Noch bevor wir Straßburg erreichten, ging es erst einmal in das Mémorial de l’Alsace-Moselle in Schirmeck, in dem es Ausstellungen zur Geschichte des Elsass zu sehen gab. Durch eindrucksvolle Inneneinrichtung wurde dort der Effekt erzeugt das Geschehene mit eigenen Augen verdeutlicht zu bekommen. So war ein Teil des Museums so eingerichtet, dass man das Gefühl hatte, wirklich durch einen Zug aus dem 20. Jahrhundert zu gehen. Zudem wurde einem dort bewusst, wie viel Einfluss die verschiedenen Kriege allein auf das Elsass hatten, sodass viele dort ansässige Bürgerinnen und Bürger im Laufe der Jahre mehrmals ihre Nationalität wechseln mussten, weil das Elsass mal zu Frankreich und mal zu Deutschland gehörte.

Als wir dann nach dem spannenden Aufenthalt im Museum das Hotel erreichten, hatten wir erst einmal Zeit anzukommen, bevor es zu einem gemeinsamen Abendessen im Restaurant „L’Ancienne Douane“ ging.

Auch der nächste Tag hielt ein spannendes Programm bereit, sodass wir erst einmal mit einer Stadtführung die Stadt besser kennenlernen und unsere Französischkenntnisse testen konnten. Nach einem gemeinsamen Mittagessen in der Orangérie stand dann noch eine Rallye an, mit der wir mehr über die Bedeutung Straßburgs für die EU erfahren konnten. 

Schließlich hatten wir am Tag der Abreise die Möglichkeit, das Parlamentsgebäude der EU in Straßburg zu besichtigen und so einen wichtigen Bestandteil der EU-Politik hautnah zu erleben. So konnten wir auch an einer Audio-Führung teilnehmen, die einem die wichtigsten Vorgänge im Parlamentsgebäude erklärt hat. Anschließend ging es zum letzten Programmpunkt, und zwar dem Deutsch-Französischen Forum, einer Art Studienmesse für deutsch-französische Studiengänge. Dort konnte man sich über die verschiedensten Studiengänge Informationen einholen.

Alles in einem war es eine sehr gelungene Studienfahrt, die lehrreich war und gleichzeitig auch sehr viel Spaß gemacht hat.

von Noemi Stecher

Informationen Silves und Mâcon

Liebe Eltern und Erziehungsberechtigte, liebe Schülerinnen und Schüler,

aufgrund der geltenden Erlasslage müssen auch bereits geplante Schulfahrten in diesem Schuljahr abgesagt werden. Davon betroffen sind auch die Austausche mit Mâcon (Frankreich) in Klasse 9 und mit Silves (Portugal) in der Einführungsphase. 

Mit unserer Partnerschule in Mâcon stehen wir derzeit im Austausch über eine Verschiebung in den September. Sollte dies nicht möglich sein, werden wir bereits gezahlte Beiträge nach Abwicklung des Rückerstattungsverfahrens bei der Deutschen Bahn und der Aufnahme des normalen Schulbetriebes an Sie zurückgehen lassen.

Der Austausch mit Silves wird in diesem Schuljahr nicht stattfinden. Bereits gezahlte Beiträge für diesen Austausch werden wir nach Aufnahme des normalen Schulbetriebs an Sie zurückgehen lassen. 

Weitere Informationen hierzu erfolgen, sobald wir absehen können, wann die Schule wieder öffnet.

Mit freundlichen Grüßen

Sebastian Kurtenbach und Jessica Schnittger (Austauschkoordination)

Jasmin Grzyb-Budeus (Silves Austausch)

Laura Leilich (Mâcon Austausch)

Auschwitz-Fahrt

Hier geht es zum REISEBLOG der Fahrt.

75 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz durften wir auf den Spuren der Häftlinge laufen und die grausamen Bedingungen mit eigenen Augen sehen: Das Gymnasium an der Schweizer Allee war vom 20. Februar bis zum 25. Februar 2020 erstmals auf einer Gedenkstättenfahrt nach Oświęcim .

Auf dem Plan standen der Besuch der Konzentrationslager Auschwitz I und Auschwitz II Birkenau sowie ein Zeitzeugengespräch und eine Stadtführung durch das jüdische Zentrum mit Besichtigung einer Synagoge.

Donnerstag, 22.02.2020, 22:10, Lehrerparkplatz am Gymnasium an der Schweizer Allee in Aplerbeck, 43 Schüler und 4 Lehrer begeben sich auf eine Reise, die sie hoffentlich nie vergessen werden. Die geplante Fahrzeit betrug 10 Stunden. Eine Zeit, in der jeder für sich in Gedanken schwebte. Eine Zeit, in der Erwartungen, Wünsche, Ängste und viele Fragen aufkamen. Wie wird diese Fahrt auf uns wirken? Wie werden wir die Eindrücke verarbeiten? Wird uns diese Fahrt verändern? Wie soll ich dieser Fahrt entgegenblicken?

In einem Notizbuch konnten wir unsere Gedanken niederschreiben und zum Ausdruck bringen. Das erste Mal erhielten wir das Buch auf der Hinfahrt: „So unterwegs kommen bisher nicht so viele Gedanken. Ich weiß nicht, was ich erwarten kann. Ich habe eher Angst den Ort zu sehen, an den ich vor 78 Jahren gekommen wäre, weil ich ich bin[jüdisch]. Die Angst zu spüren, die dort in der Luft hängt und die tote Hoffnung von 1,1 Mio Menschen hautnah zu erleben ist furchteinflößend.“ (Katja, Q2).

Nach Ankunft in der Unterkunft und einem stärkenden Mittagessen besichtigten wir die kleine Stadt Oświęcim . Wir schauten uns eine Synagoge an, die im zweiten Weltkrieg als Waffenlager diente und bekamen in dem jüdischen Museum einen Einblick in das Leben der ehemaligen jüdischen Stadtbewohner. „Die Stadt war grau und nahezu lieblos. Die Bauart schrie nahezu nach Erneuerung und Hilfe. An vielen Stellen schlich einem ein ungutes Gefühl die Haut entlang und man konnte ein Schlucken nicht unterdrücken.“ (Tabea, Q2).

Bisher konnten wir nur kurze Blicke auf das Stammlager werfen. Wir gingen voller Ungewissheit auf den nächsten Tag schlafen. Um 8:30 Uhr am nächsten Tag befanden wir uns in der Schlange vor dem Eingang des Stammlagers. Beim Eintreten fiel uns sofort das Tor mit der Aufschrift „Arbeit macht frei“ in die Augen. Das Gefühl sich wirklich dort zu befinden und nicht nur auf ein Bild in unserem Geschichtsbuch zu schauen, ging den meisten Schülern sehr nahe. Ein Guide führte uns durch Auschwitz I. Wir verbrachten mehrere Stunden dort und uns wurden Bilder vor Augen geführt, die für uns unvorstellbar waren. Die Menge an Haaren, die riesige Anzahl von Kinderschuhen, Bürsten, Töpfen, Kleidung, Brillen und die unbegreiflich lange Liste an Namen von ermordeten Menschen. Die Besichtigung des Krematoriums, der Todesmauer sowie den Blöcken. Die Einblicke im Zusammenhang mit der Geschichte dieses Ortes brachte uns eine unvergessliche Erfahrung und ein tieferes Verständnis für die damalige Zeit. „Obwohl ich bereits mehrfach Berichte über Auschwitz gesehen habe und faktisch bereits viel wusste, war ich doch sehr geschockt. Besonders die lange Liste mit den Namen und noch viel schlimmer die große Zahl deren, dessen Namen nicht bekannt sind, fand ich sehr bedrückend. Menschen wurden reduziert auf Nummern, nichts weiter.-Kurz wundervolle Lebewesen, denen alles genommen wurde, jegliche Würde, Menschlichkeit und auch ihre Geschichte, vieles ist für immer verloren. Ich weiß nicht, was ich fühle, es ist verwirrend und ich frage mich einfach nur wieso? Wie? Ich kann die Menschen auf den Bildern kaum ansehen, obwohl ich eine recht große Distanz zu den Ereignissen habe. Wie konnte man so etwas Schreckliches zulassen? Wie konnte man abends ruhig schlafen, wenn man dort arbeitete? Es gibt Fragen, auf die ich wahrscheinlich nie eine Antwort haben werde. Meine Hoffnung ist einfach, dass sich so etwas nie wiederholen wird.“ (Jonas Kl., Q2)

Nach der geführten Besichtigung konnten wir uns Auschwitz nochmal individuell ansehen. In den National- Ausstellungen verbrachten wir mehrere Stunden. Dort wurden wir unter anderem über Sichtweisen der verschiedenen Ländern informiert.  Viele von uns blieben bis zum Abend.

Nach dem Abendessen sprachen wir gemeinschaftlich über unsere Eindrücke, Gefühle und Gedanken.

Am nächsten Tag, Sonntag, besuchten wir Auschwitz-Birkenau. Es regnete. Zuerst begaben wir uns in den Turm und konnten uns einen Überblick verschaffen. Da es geregnet hat, konnte man nicht bis zum Ende des Lagers schauen. Zu dem Zeitpunkt war den Meisten von uns noch nicht klar, wie unvorstellbar groß Auschwitz-Birkenau wirklich war. Wir gingen über den matschigen Boden, über den die Gefangenen vor 78 Jahren auch gegangen sind und besichtigten die Baracken, in denen die Gefangenen so großes Leid verspüren mussten, sodass es für uns heute unvorstellbar ist.

Das einzige Ziel der Nazis war es, so schnell wie möglich so viele Menschen wie möglich umzubringen. Die Krematorien waren noch größer als im Stammlager. Diese konnten wir nicht besichtigen, da sie kurz vor Ende des Krieges gesprengt wurden, um Beweise zu vernichten. Im hinteren Teil des Lagers umgaben uns Bäume und Seen. Idyllisch könnte man denken. Nur umgab uns immer noch dieser bedrückende Stacheldraht und die Asche von Tausenden Menschen, die in den Seen lag. Wir gingen in Gedanken zurück zum Eingang. „Und wieder einmal habe ich erfahren, wie schlecht man sich vorstellen kann, was für Ausmaße die Geschichte annehmen kann. Wie ein Blick durch ein Fenster einen so schockieren kann, wird mir weiterhin ein Rätsel sein. Schockierend und beängstigend… so empfand ich die Eindrücke des KZs Auschwitz Birkenau.“ (Hendrik, Q2)

Bevor wir nach Krakau gefahren sind, verabschiedeten wir uns von Auschwitz. Dafür sind wir an den Ort gefahren, an dem die Juden in den überfüllten Wagons angekommen sind und sich auf den Weg ins Konzentrationslager machen mussten. Dort haben wir nochmal der Opfer gedacht und ihnen unseren Segen gegeben, indem wir Blumen und Steine hinterließen.

In Krakau angekommen, bereiteten wir uns schon auf das Zeitzeugengespräch vor. Die Zeitzeugin, Rena Rach, war eine Dame, die im Krakauer Getto geboren wurde und mit ihrer Mutter geflohen ist, damit sie überleben konnte. Aus Schutz musste sie sich von ihrer Mutter trennen und wurde von Adoptiveltern aufgezogen. Die Zeitzeugin war eine sehr liebenswürdige Frau, ihr in die Augen zu schauen und dabei ihrer Geschichte zu zu hören, ist vielen Schülern sehr nahe gegangen.

Nach diesem anstrengenden Tag hatten wir Zeit auf eigene Faust die Stadt Krakau zu besichtigen oder sich einfach in ein schönes Restaurant zu setzten und den Tag ausklingen zu lassen.

Am nächsten Tag, unserem letzten Tag, führte uns ein Guide durch Krakau, insbesondere durch das jüdische Viertel Kazimierz, und erzählte uns die Geschichte, die der Stadt hinterliegt. Uns wurde die polnische Kultur näher geführt, indem wir eine besonders typische Mahlzeit bekamen. Als Abschluss der Fahrt gingen wir alle zusammen in ein jüdisches Restaurant. Bei Kerzenschein und gemütlicher Atmosphäre aßen wir ein letztes Mal zusammen und hörten dabei einem jüdischen Trio bei Klezmer Musik zu.

 „Nun machen wir uns auf den Weg, Krakau und dementsprechend Polen zu verlassen. Und ich muss sagen: Es war wirklich die beste Fahrt, die ich miterleben durfte. Ich bereue es auf keinen Fall mitgefahren zu sein. Es war eine Fahrt voller Emotionen, neuer Eindrücke und Erfahrungen und, wenn ich ehrlich bin, auch viel Spaß am letzten Tag. Ich werde auf jeden Fall viel mit nach Deutschland nehmen. Auschwitz hat mich wirklich auf eine Art und Weise geprägt und ich bin mit Sicherheit nicht die Einzige. Danke für diese einzigartige Möglichkeit.“ (Katrin, Q2)

Die Fahrt war ein unbeschreibliches Erlebnis für uns. Es hat uns der Geschichte nähergebracht und uns individuell erfüllt. „Diese Fahrt werde ich nie vergessen. In einer Art und Weise hat diese Fahrt mich geerdet. Sie hat mir gezeigt, dass unsere Alltagsprobleme nichts dagegen sind. Wir sollten einfach nur dankbar für jede Sekunde in unserem Leben sein und unsere Zeit mit Menschen verbringen, die wir lieben.“

Auschwitz-Fahrt