Besuch auf dem Friedhof

Am 10.3.2020 besuchten wir, der katholische Religionskurs von Frau Borgmann-Leschke, im Rahmen unserer Unterrichtsreihe zur „Eschatologie“ (Lehre von den letzten Dinge) den Hauptfriedhof der Stadt Dortmund.

Geführt wurden wir von Herrn Dallmann, dem Betriebsleiter der Dortmunder Friedhöfe, der uns in drei (leider regnerischen) Stunden viel Interessantes über den Friedhof, den Umgang mit dem Tod und die Trauerarbeit zu erzählen wusste.
Zu Beginn besichtigten wir die große Trauerhalle. Herr Dallmann gab uns zunächst allgemeine Informationen zum Hauptfriedhof und zur Renovierung der großen Trauerhalle. Der Friedhof war der erste in Dortmund, der außerhalb des Walls und nicht mehr in unmittelbarer Nähe zu einer Kirche gelegen war, was nötig geworden war, da die Einwohnerzahl Dortmunds stetig gestiegen war. Eröffnet wurde der Hauptfriedhof am 16.07.1921 und seitdem wurden dort über 200.000 Menschen bestattet. Die große Trauerhalle ist ein neutraler Raum, der von nicht-religiösen und religiösen Menschen genutzt werden kann. Christliche Symbolik ist zu finden, kann jedoch je nach Wunsch entfernt werden.
Schaut man nach oben, erstreckt sich über 120 Quadratmeter in 20 Metern Höhe das Gemälde eines Himmels, das von einer Künstlerin gestaltet und in aufwändiger Arbeit an der Decke angebracht wurde.

Und dann gingen wir los in Richtung des „älteren“ Teils des Friedhofs. Dabei erzählte Herr Dallmann, dass mittlerweile circa 80% der Bestattungen in Dortmund Feuerbestattungen sind.
Wir liefen zum allerersten Grab auf dem Friedhof, welches das von Wilhelmine Baecker ist, die am 22.7.1921 dort beigesetzt wurde.
Direkt daneben findet man eine von zwei Grabanlagen für Tot- und Fehlgeburten. Wir konnten es kaum glauben, dass es erst seit 20 Jahren das Recht gibt, totgeborene Kinder zu bestatten. Einmal im Monat werden 25-30 “Sternenkinder” gemeinsam beigesetzt. Danach ging es für uns zum Gedenkstein für anonyme Bestattungen. Wird einmal die Entscheidung getroffen, dass der geliebte Mensch anonym bestattet wird, kann man nicht mehr erfahren, wo diese Person auf dem Gelände begraben ist. An dem Gedenkstein liegen viele Blumen, Kerzen und Bilder der Toten. Manche Angehörige bauen sich im Umfeld dieses Gedenksteins „eigene“ Gräber, was eigentlich verboten ist. Jedoch stellte uns Herr Dallmann die Frage, ob man diese “Grabstätten” einfach „beseitigen“ lassen solle. Die Beseitigung könnte die Angehörigen einerseits sehr kränken und deren Trauerprozess behindern, andererseits aber ist es einem Angehörigen erlaubt, würden andere ebenfalls dazu neigen, ein „eigenes“ Grab anzulegen. Auf jeden Fall haben wir die Praxis der anonymen Bestattungen kritisch hinterfragen müssen, denn offensichtlich brauchen Menschen einen konkreten Ort zum Trauern.

Der nächste Ort waren die Kriegsgräber und wir erfuhren, dass auf dem Dortmunder Hauptfriedhof 9036 Opfer des Weltkrieges begraben sind. Diese haben ein ewiges Ruherecht und dürfen nicht wie gewöhnliche Reihengräber nach 20 Jahren ausgehoben werden.
Der weitere Weg führte uns zum Begegnungsort am Glockenturm, wo Spielgeräte für Kinder, aber auch Sportgeräte für Erwachsene vorhanden sind. Der Dortmunder Hauptfriedhof ist in vielerlei Hinsicht bedeutend: Mit ca. 118 ha ist er einer der größten Friedhöfe Deutschlands und mit Abstand die größte Grünfläche Dortmunds (er ist fast zweimal so groß wie der Westfalenpark), was ihn zugleich zu einem bedeutenden Naherholungspark macht.

Weiter ging es zum Aschestreufeld. Eine Art von Bestattung, die am Dortmunder Friedhof circa 12x im Jahr gewählt und ausgeführt wird. Das Verstreuen der Asche muss ausdrücklich und schriftlich gewünscht werden und war für viele von uns eine unbekannte Bestattungsweise.
Der Rundgang endete für uns am Kolumbarium, das direkt neben dem Krematorium, in dem täglich 25-30 Tote verbrannt werden, zu finden ist. In diesem Gebäude befinden sich Urnen in den Nischen der Wände. Gemeinsam saßen wir dort eine Weile ganz in Ruhe, um die vielen Eindrücke zu verarbeiten.

Am Ende des Besuches gingen wir gemeinsam zum Grab unserer Mitschülerin Nika, die vor vier Jahren ganz plötzlich verstorben ist und in diesem Jahr mit uns Abitur gemacht hätte. Sie ist auf dem muslimischen Teil des Friedhofs begraben, auf dem alle Gräber Richtung Mekka im Osten ausgerichtet sind. Auch bei diesem Teil des Friedhofs besteht ein ewiges Ruherecht für die Verstorbenen.

Für uns war es ein sehr ungewöhnlicher,unvergesslicher und beeindruckender Besuch, den wir nicht so schnell vergessen werden.
Was wir heute gelernt haben, ist, dass der Tod zum Leben dazu gehört und viel von seinem Schrecken verliert, wenn man sich mit ihm auseinandersetzt.

Friedhöfe sind dunkle Orte, weshalb es dort keine Beleuchtung geben soll. Mit dem Ausbau der B1 jedoch wird der Radweg in Zukunft über das Friedhofsgelände verlaufen, so dass dann eine Beleuchtung erforderlich ist. Noch eine Einzigartigkeit des Dortmunder Hauptfriedhofs, ein Friedhof mit beleuchtetem Radweg!

Zeitzeugengespräch “Tag des Vergessens”

Am 27. Januar 1945 wurden die Gefangenen aus dem Vernichtungslager Auschwitz befreit. Genau 75 Jahre später sind die grausamen Geschehnisse, die die Menschen dort erleben mussten, für uns kaum mehr vorstellbar. Halina Birenbaum versuchte uns ihre Geschichte in einem Zeitzeugengespräch näher zu bringen. Vor über 500 Zuschauern, berichtete sie im VIP-Bereich der Nordtribüne im Signal-Iduna-Park von ihren Erlebnissen, Empfindungen und Ängsten während des Holocaust. Begleitet wurde die Veranstaltung von Musik (Gitarre und Akkordeon) und Liedern, wie sie von den Gefangenen gesungen wurden und die unter anderem dort entstanden sind.

Halina Birenbaum hat israelische und polnische Wurzeln, ihre Muttersprache ist polnisch. Sie hat mehrere Bücher geschrieben, diese sind mittlerweile in zehn verschiedenen Sprachen erschienen. Halina Birenbaum ist eine der Wenigen heute noch lebenden Zeitzeugen dieser Zeit.

Bereits mit zehn Jahren erlebte sie das Warschauer Ghetto, war später in den Konzentrationslagern Majdanek, Auschwitz-Birkenau und Ravensbrück. Bei der Befreiung 1945 war sie 15 Jahre alt.

Ihre Geschichte beginnt, als sie sich 1942 mit ihrer Familie und anderen Menschen in einer Wohnung versteckt. Sie alle fürchteten jeden Moment entdeckt zu werden. Als dies geschah teilte man ihnen mit, dass sie in den Osten geschickt werden sollten, aber was ist dieser Osten? Mit Viehwaggons wurden sie dorthin verschleppt. Man erzählte ihnen, dass sie in dem Lager arbeiten könnten. Bei der Ankunft bekamen die Menschen Nummern statt Namen, ihnen wurden die Haare abgeschnitten und Privatsachen weggenommen.

Halina Birenbaums Mutter gab sie im Lager als 17 aus, damit sie nicht sofort getrennt werden, da die Kinder dort selektiert und ermordet wurden. Ihre Mutter wurde in Majdanek ermordet, ihr Vater im Vernichtungslager Treblinka. Ihr Bruder half beim Wegschaffen der Leichen. Schließlich blieb Halina Birenbaum noch ihre Cousine. Halina Birenbaum erzählt von Leichen, die nicht mehr identifizierbar waren, sie konnten nicht erkennen, ob Mann oder Frau, ob jung oder alt.

Betroffen hörten die Veranstaltungsbesucher vom Zustand in den Baracken, dem fehlenden Essen, dem immer währenden Geruch der Verbrennungsöfen über dem Lager.

Trotz all diesen grausamen Taten erzählte Halina Birenbaum auch von den drei wundersamen Momenten, in denen ihr Menschen geholfen und so das Leben gerettet haben.

Heute lebt sie in Israel, dem einzigen Ort, an dem sie noch leben möchte.

Die Veranstaltung fand zum 10. Mal in den Räumlichkeiten des BVB-Stadions statt, treffend dazu wurde aus der Vereinssatzung zitiert:

§ 2 “Zweck und Aufgaben” Absatz (3):

Der Verein fördert die Funktion des Sports als verbindendes Element zwischen Nationalitäten, Kulturen, Religionen und sozialen Schichten. Er bietet Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen unabhängig von Geschlecht, Hautfarbe, Herkunft, Glauben, sozialer Stellung oder sexueller Identität eine sportliche Heimat.

Vielleicht sollten wir uns dies alle zu Herzen nehmen, damit solche Grausamkeiten nie wieder passieren können.

Von Paula Frey (Q2)

🇮🇹 Italienisch an der RUB 🇮🇹

Der GK Italienisch der Q2 besuchte das Alfried Krupp-Schülerlabor an der Ruhr-Universität Bochum und arbeitete einen Tag lang mit Herrn Giuseppe Oliverio zum Thema Rom.

Das Schülerlabor bietet zu abiturrelevanten Themen Projekte an und bereits im letzten Jahr hat das GADSA an einem Projekt teilgenommen.

Diesmal wurde die italienische Hauptstadt im Spannungsfeld zwischen „città eterna“ und „metropoli moderna“ unter die Lupe genommen. Anhand von Filmszenen und Liedern wurde das Bild Roms und die Inszenierung seiner Monumente untersucht.

Aber auch aktuelle soziale Probleme (z.B. Infrastruktur und Personennahverkehr) wurden diskutiert.

„Ein kleiner Schritt für einen Menschen…“

von Can Noah Duman (6E)

Am 2. Oktober 2019 fuhren die Klassen 6E und 6C zur TU Dortmund zu einer Luft- und Raumfahrtshow. Früh um 07:15 Uhr mussten wir schon los. Circa 90 Minuten Fahrt in der U- und S-Bahn hatten wir mit unseren Lehrern hinter uns, als wir endlich ankamen. Nur noch ein paar Minuten warteten wir vor dem Audimax, bis uns die Plätze zugewiesen wurden.

In der Show wurde einiges erklärt, wie zum Beispiel etwas über die Schwerkraft und Astronauten. Es wurde erzählt, dass Nil Armstrong der erste Astronaut auf dem Mond war. Außerdem wurden viele Experimente durchgeführt. Es wurden mehrere Beispiele zum Antrieb einer Rakete dargestellt – Ein Experiment wurde mit einem Luftballon dargestellt, in dem er aufgeblasen und losgelassen wurde, wodurch die Luft herausströmte und der Luftballon nach oben flog. Ein anderes Experiment wurde mit einem Skateboard und zwei Laubbläsern dargestellt. Eine Person setzte sich auf das Skateboard, nahm die beiden Laubbläsern in die Hand, schaltete sie an und fuhr durch den Antrieb langsam rückwärts. Alles wurde sehr kinderfreundlich erklärt.

Am Ende wurden Modelle von Planeten aus unserem Sonnensystem durch das Publikum gegeben. Nach der Show fuhren die Klassen wieder zurück zur Schule.