Eine philosophische Kopfnuss
Der Seefahrer Theseus bringt sein Schiff ins Dock, um es überholen zu lassen. Der Schiffsbauer ersetzt alle Planken nach und nach durch neue. Gleichzeitig bringt er die ausrangierten Teile sukzessive in ein zweites Dock. Dort baut er aus ihnen ebenfalls wieder einen Kahn. Nach einiger Zeit stehen im ersten wie im zweiten Dock zwei vollständige Schiffe. Welches ist nun das Schiff des Theseus?
frei nach Plutarch
Haben Sie sich schon einmal intensiv der Frage gewidmet: Was wäre, wenn wir uns eine ganz neue Welt erschaffen könnten? Der Philosophieunterricht am GADSA braucht keine teuren Instrumente oder einen komplizieren Versuchsaufbau. Gedankenexperimente wie diese stehen häufig am Anfang unseres Denkens. So zeichnet sich der Philosophieunterricht durch ein komplexes Spannungsgefüge aus:
Er betrifft das philosophische Denken der Schüler/innen in ihrem individuellen Selbst- und Weltverständnis. Was ist ein gelungenes Leben innerhalb der Überangebote der Spaßgesellschaft? Wie handle ich richtig in ethischen Grenzfällen? Was ist ein guter Staat? Wie bleibe ich menschlich in einer technisierten Welt? Wie verlässlich ist mein Wissen? Diese und andere philosophischen Fragen diskutieren wir mithilfe von aktuellen Fallbeispielen, Gedankenexperimenten und Spielen und anhand von Nachrichten, Spielfilmen, Bildern und weiteren Kunstwerken, die zum Denken anregen.
Die Schüler/innen sollen in der Auseinandersetzung mit der Philosophie einen argumentativ begründeten Standpunkt außerhalb ihres Hier und Jetzt und außerhalb ihrer konkreten Individualität gewinnen. Sie werden also durch lebhafte Debatten und Diskussionen eingeübt in Abstraktionsprozesse und erweitern ihren geistigen Horizont hin zum Prinzipiellen, zum Universellen und zum Unbedingten.
Wir Philosophielehrer/innen versuchen die Einsicht zu ermöglichen, dass die Probleme der Philosophie keine akademisch-internen oder historisch-vergangenen sind, sondern sie selbst als Individuum und als Gattungswesen betreffen. Deshalb münden auch die berühmt gewordenen Fragen Kants „Was kann ich wissen?“, „Was soll ich tun?“ und „Was darf ich hoffen?“ in die philosophische Grundfrage, welche die Basis jedes Philosophieunterrichts bilden sollte:
„Was ist der Mensch?“
Die Schüler/innen werden exemplarisch mit philosophischen Problemstellungen und den Lösungsansätzen einzelner klassischer Autoren wie Kant, Aristoteles und Hobbes vertraut gemacht, aber sie lernen auch moderne Denker wie Rawls, Nozick, Singer oder Gabriel kennen. Die Schüler/innen gewinnen das Interesse und die Fähigkeit, auch jenseits des empirisch Begründbaren nach sinnvollen Antworten zu suchen, nach dem Unbedingten zu fragen und ihr persönliches Selbst- und Weltverständnis zu reflektieren und zu formen. Ziel ist es, zu Reflexions-, Urteils- und Wertungsfähigkeit als Basis für personale Stabilität und kulturelle Identität in freier Selbstverantwortung anzuleiten.
Klassenleitung 9A, Fachvorsitz katholische Religion
ProsA, Stipendien
Assistent der Oberstufenkoordination, Notfallteam, Fachvorsitz Philosophie
stellvertretende Klassenleitung 8E
Disziplinarausschuss
Adventsbasar, Biber-Wettbewerb
Klassenleitung 9D, stellvertretender Fachvorsitz Philosophie
stellvertretende Klassenleitung 8B, stellvertretende Klassenleitung 7F, stellvertretender Fachvorsitz katholische Religion