Zunächste möchten wir unseren Schülerinnen Stella und Diana nochmal herzlich danken, dass sie in bester Absicht Rudi gerettet und uns mit ihrem Artikel und den Fotos erfreut haben. Den Bericht über die Rettungsaktion von Rudi haben natürlich auch unsere Biologielehrer/innen gesehen und einige der Lehrer/innen haben daraufhin diesen Text verfasst:
Liebe Naturliebhaber des GADSA,
der Artikel unserer Schülerinnen Stella und Diana über den geretteten Jungvogel Rudi, hat uns als Biofachschaft veranlasst, nochmal genauer hinzuschauen.
Rabe oder Krähe, wie unterscheidet man so etwas eigentlich genau?
Ein Jungtier im Straßengraben, was ist da eigentlich gerade los, hier in der Schweizer Allee?
Die Familie der Rabenvögel (Corvidae) umfasst die Gattung Corvus, in welcher man große Tiere Raben und kleine Tiere Krähen nennt. Raben und Krähen sind also keine taxonomischen Einteilungen und gehören derselben Gattung an. Der Kolkrabe (Corvus corax) ist der größte Vertreter dieser Gattung mit einer Körperlänge von 54 bis 67 cm und einer Flügelspannweite von 120 bis 150 cm. Er ist durch seine Größe, den klotzigen Schnabel, die gesträubten, zottigen Kehlfedern, das keilförmige Schwanzende und die tiefe, bezeichnende Stimme von den übrigen Rabenvögeln zu unterscheiden.
So einen großen Rabenvogel sieht man nicht alle Tage, aber durchaus auch mal in Dortmund. Im ornithologischen Bericht 2019 wurden in unserer Stadt im Bereich Niederhofen/Höchsten 20 Exemplare gesichtet.
Weitaus häufiger kommt die Saatkrähe (Corvus frugilegus) vor. 2019 wurden 427 Tiere in Dortmund gesichtet und allein davon 130 in der Schweizer Allee. Die schwarzen Scharen seht ihr immer in den Bäumen direkt neben unserer Schule sitzen. Vielleicht gehört auch unser Rudi dazu?
Bei einigen Vögeln glänzt das Gefieder metallisch in einem bestimmten Farbton. Bei der Saatkrähe ist es leicht rötlich/metallisch, beim Kolkraben schimmert es leicht grün bis blauviolett und bei der Rabenkrähe (Corvus corone) eher bläulich/metallisch. Im letzten Jahr wurden 3573 Rabenkrähen in unserer Stadt gesichtet, ca. 500 davon in Lanstrop.
4 bis 6 Eier legt das Weibchen im März/April. Nach rund 20 Tagen schlüpfen die Jungvögel. Im April/Mai fliegen die Jungvögel das erste Mal aus. Das sind dann oft Momente, wo die Jungtiere völlig fertig und scheinbar apathisch irgendwo auf dem Boden gefunden werden. Meist ist es dann das richtige Verhalten die Tiere dort sitzen zu lassen. Denn sie werden dort von ihren Elterntieren weiter gefüttert und berappeln sich nach einer Erholungspause wieder. Die Jungvögel verweilen oft zwei bis drei Jahre bei ihren Eltern. Frei lebende Raben werden bis zu 20 Jahre alt.
Solltet ihr Spaß daran gefunden haben, mit uns mal genauer hinzuschauen, so geht doch einfach mal raus und beobachtet die Natur um Euch herum ganz genau. Anregungen hierzu findet ihr auch auf folgenden Websites:
Viele Grüße aus eurer Biologiefachschaft