Ritter Rost saß bereits auf der Treppe im PZ, als die ersten Schülerinnen und Schüler hereintraten und sich setzten und dort sollte er auch sitzen bleiben, um den Schilderungen seines Schöpfers Jörg Hilbert aufmerksam zu folgen. Der Autor war zu Besuch am GADSA und gab allen fünften und sechsten Klassen interessante Einblicke in seine tägliche Arbeit.
Nach einer kurzen Begrüßung schilderte der Nomierte für den Literaturpreis Ruhr 2022, wie er zu seinen Ideen kommt und wie man anfängt, eine Geschichte zu schreiben. Hilbert sieht überall Gesichter, z.B. in einem Motorrad oder einem Betonklotz und dazu fallen ihm dann oft Geschichten ein, die er mit seiner Fantasie weiterdenkt und am heimischen Computer eintippt. Neben dem Schreiben gestaltet der studierte Kommunikationsdesigner seine Illustrationen ebenfalls selber. In einer Präsentation nahm Hilbert die gespannt zuhörenden Kinder mit auf den Weg von einer Idee oder einem Foto, über eine Skizze bis hin zum fertigen Bild, das gedruckt auf einem seiner Kinderbücher zu sehen ist. Dabei nahm er sich ausführlich Zeit, um sein Arbeitsmaterial und seinen Schreibtisch vorzustellen und Fragen aus dem Publikum zu beantworten.
Schmunzeln musste so mancher im PZ, denn Hilbert selbst hat sich nie besonders für Rechtschreibung interessiert und in der Schule viele Fehler gemacht, dies war ebenso kein Hindernis für seine Karriere als Autor wie seine kreative Ader, die ihn Skizzen ins Vokabelheft zeichnen ließ, statt englische Wörter zu lernen. Auch wenn diese Ausführungen den Lehrerinnen und Lehrern nur bedingt gefielen, zeigten sie doch mal wieder, wie vielfältig Talente sind und dass wir versuchen sollten, soweit es Lehrpläne und Klassenarbeiten zulassen, diesen genügend Freiräume zu schaffen.
Nach diesen anschaulichen Beispielen und Ausführungen nahm sich Hilbert noch Zeit, eine kurze Passage aus Ritter Rost vorzulesen und Bücher der Kinder zu signieren. Es war eine tolle, kurzweilige und interessante Veranstaltung, die die beiden Lehrerinnen Michaela Görlich und Stephanie Stiebler organisiert haben.
Ein herzlicher Dank gilt Jörg Hilbert, der mit seiner Lesung hoffentlich viele Schülerinnen und Schüler motiviert hat, regelmäßig in Bücher zu schauen und selber Geschichten zu schreiben und Bilder zu malen. Auf die Frage, warum man dies tun sollte, hatte der Autor eine einfache Antwort parat:
Lesen finde ich besonders wichtig, weil es die Fantasie beflügelt und auch, weil es beinah das Wichtigste ist, was man in unserer Welt kennen muss. Wenn man lesen kann, kann man alles, was man nach nicht weiß, irgendwo nachlesen. Und wenn es im Internet ist!