Operation am offenen Herzen

Pauline Boehm schildert ihre Erfahrungen im Betriebspraktikum

Das Praktikum vom 20.01.2019 bis zum 31.01.2019 habe ich im Klinikum Dortmund (ehemals Städtische Kliniken Dortmund) absolviert. Dieses ist das viertgrößte kommunale Krankenhaus Deutschlands. Es deckt bis auf Organtransplantationen und Psychiatrie alle medizinischen Fachgebiete ab. Seit 1976 ist das Klinikum Dortmund Akademisches Lehrkrankenhaus der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster.

„Meine“ Station befand sich im siebten Stock des Gebäudes A im Klinikzentrum Mitte. Ich arbeitete überwiegend auf der Station A27, der Chirurgie. Die Intensivstation der Chirurgie, A11, befand sich im ersten Obergeschoss, dort lagen Patienten nach größeren Eingriffen oder mit schwerwiegenden Verletzungen. Diese wurden meist nach kurzer Zeit auf „meine“ Station A27 oder auf eine weitere chirurgische Station, die A17, verlegt.

Die Station bestand aus zehn Patientenzimmere auf der rechten Seite  mit jeweils zwei Betten. Auf der linken Seite waren die Aufenthaltsräume der Krankenpfleger/innen, das Lager und das Ärztezimmer. Auf dieser Station war ich, wenn ich nicht mit im OP war, in der Zentralen-Notaufnahme (ZNA) oder auf der Intensivstation.

Der Tag begann für mich um 7 Uhr mit der Visite. Ich durfte das Team, das meist aus einem Oberarzt, zwei Assistenzärzten und zwei Krankenpfleger/innen bestand, begleiten. Die Visite war die beste Möglichkeit für mich, etwas über das Krankheitsbild  der Patienten und anstehende Untersuchungen zu erfahren und so für mich sehr interessant. Manche der Zimmer durfte ich nicht betreten, da der Verdacht einer ansteckenden Krankheit bei den Patienten bestand. Diese Zimmer durften so nur mit entsprechender Schutzkleidung betreten werden.

Um 8 Uhr begann die Besprechung, an der ich ebenfalls teilnehmen durfte. Hierbei trafen sich alle Oberärzte, Fachärzte und Assistenzärzte  mit dem Klinikdirektor der Chirurgie. Es wurde das weitere Vorgehen bei ausgewählten Patienten und der OP-Plan besprochen. Danach begannen die geplanten Operationen. Ich begleitete meist einen der Assistenzärzte, der mir schon auf dem Weg die Operation sowie das Vorgehen erklärte. Im Operationssaal durfte ich von der Seite der Anästhesie (nicht steriler Bereich) zuschauen. Hierbei wurde mir das Vorgehen und mögliche Komplikationen erläutert. Während der vierzehn Tage war ich mehrmals mit im OP und durfte von einem minimal-invasiven Eingriff (hierbei wird mit Hilfe von Kameras, die durch kleine Schnitte in den Bauchraum eingeführt werden, operiert) bis hin zur Operation am offenen Herzen alles miterleben.

An den anderen Tagen war ich unter anderem auch in der Notaufnahme, dem Zentrallabor oder immer wieder auf der Station tätig. Dabei erhielt ich Einblicke in die administrative Seite des Berufs. Es wurden Entlassungsbriefe vorbereitet und Untersuchungsergebnisse ausgewertet. Auch das erwies sich als sehr informativ und interessant.

Insgesamt lernte ich das abwechslungsreiche, vielfältige Tätigkeitsfeld im Krankenhaus kennen. Das Praktikum lieferte einen sehr guten Einblick in die verschiedenen Berufsfelder der Medizin. Ich erlebte eine sehr große Hilfsbereitschaft mir gegenüber und insgesamt herrschte ein sehr gutes Betriebsklima über die verschiedenen Hierarchien hinweg. Mich hat das Praktikum in meiner Absicht Medizin zu studieren bestätigt und hätte gerne, trotz der langen Arbeitszeiten bis 16 Uhr, ein bis zwei Wochen länger sein können.