Am Montag, den 11.11., stand für die Jahrgangsstufe Q2 ein besonderer Kinobesuch an: Im Cinestar fand ein begleitetes Filmseminar zu dem nationalsozialistischen Propagandafilm „Hitlerjunge Quex“ statt. Der Film, der 1933 kurz nach der Machtergreifung Hitlers und der NSDAP veröffentlicht wurde, gehört zu den sogenannten „Vorbehaltsfilmen“, was bedeutet, dass seine Veröffentlichung in Deutschland verboten ist und er nur unter besonderen Bedingungen und mit einer historischen und medienpädagogischen Begleitung gezeigt werden darf. Die Murnau-Stiftung, bei der die Rechte für den Film liegen, ermöglichte uns mit einer Förderung, dass wir „Hitlerjunge Quex“ in einem begleiteten Rahmen ansehen und reflektieren konnten. Aus diesem Grund leitete der Experte Herr Kleinschmidt das Seminar und gab uns zu Beginn eine Einführung, um uns auf die folgenden Eindrücke vorzubereiten. Anschließend sahen wir gemeinsam den Film.
Der Film erzählt die Geschichte des jungen Heini, der zwischen der kommunistischen Partei, der er beitreten soll, und der Hitlerjugend, die ihn fasziniert, hin- und hergerissen ist. Schließlich entscheidet er sich für die Hitlerjugend, was ihn allerdings in Konflikte mit seiner Familie und den Kommunisten bringt.
Die Mehrheit unserer Stufe fand den Film spannend, eindrucksvoll und auch sehr überzeugend – „Hitlerjunge Quex“ wurde vom NS-Propagandaministerium eben gerade als Unterhaltungsfilm zur Indoktrination vor allem von Jugendlichen eingesetzt. Besonders die gezielte Gestaltung mit subtiler Propaganda und die emotionale Erzählweise, die es leicht machte, Heinis Entscheidung nachzuvollziehen, verdeutlichten, wie wirkungsvoll die NS-Propaganda eingesetzt wurde.
Auch die Filmmusik – insbesondere das Lied, das später zur Hymne der Hitlerjugend wurde – zog sich als Leitmotiv durch den Film und die einfache, eingängige Melodie blieb vielen von uns noch lange im Kopf.
Nach dem Film reflektierte Herr Kleinschmidt die Darstellung und die Wirkung des Filmes gemeinsam mit uns. Er machte uns auf Details aufmerksam, die man leicht übersehen konnte, und zeigte damit, wie überzeugend der Film mit seinen propagandistischen Mitteln gearbeitet hat. Damit half er uns, die erzählerischen und filmischen Mittel, mit denen der Film bewusst arbeitete, um insbesondere Jugendliche zu beeindrucken und zu beeinflussen, kritisch einzuordnen und mit unseren Eindrücken umzugehen. Insgesamt leitete er sehr gut durch den Film und gab uns viele wertvolle Erklärungen, die uns auch im Nachhinein noch beschäftigten.
von Silja Schmidt (Q2)