Jugendkonvent der Westfälischen Friedenskonferenz

Sana und Leonard berichten

Am 19. September 2024 fand der Jugendkonvent im Rahmen der Westfälischen Friedenskonferenz statt, an dem zahlreiche hochrangige Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Bildung teilnahmen. Die Veranstaltung wurde von der Wirtschaftlichen Gesellschaft für Westfalen und Lippe e.V. (vertreten durch Rene Ronge) und der Stiftung Westfalen Initiative für Eigenverantwortung und Gemeinwohl (vertreten durch Christoph Dammermann) unterstützt. Zudem begrüßte Dr. Marie-Theres Thiell als stellvertretende Vorsitzende von Westfalen e.V. die Teilnehmenden.

Ein wichtiger Impuls des Konvents kam vom Geschichts-Leistungskurs des Stadtgymnasiums Dortmund. Die Schülerinnen und Schüler beschäftigten sich intensiv mit dem Dreißigjährigen Krieg, seinen Ursachen und Auswirkungen, sowie dem Westfälischen Frieden von 1648, der die Basis für das friedliche Zusammenleben der Konfessionen in Deutschland legte. Die Krisen jener Zeit, von religiösen Konflikten bis hin zu Machtkämpfen zwischen dem Kaiser und den Reichsständen, wurden beleuchtet. Deutlich wurde, dass Frieden keine Selbstverständlichkeit ist und auch heute in der Welt – sei es im Ukraine-Krieg oder im Nahost Konflikt – bedroht ist.

Auch die NRW-Schulministerin Dorothee Feller richtete sich in einem Interview an die Jugendlichen und sprach über die Bedeutung der Demokratiebildung in Schulen. Angesichts der schrecklichen Bilder von aktuellen Konflikten betonte sie die Notwendigkeit, Schülerinnen und Schülern Demokratiekompetenzen zu vermitteln. Nur durch das Aushalten von Gegensätzen und aktives Engagement könne Demokratie als beste Staatsform bewahrt werden.

Während der Konferenz wurden zudem Persönlichkeiten wie Wolfram Kuschke, Ehrenvorsitzender der Europa-Union NRW und ehemaliger Europaminister, sowie die Bundestagsabgeordnete Nicole Westig und der Europaabgeordnete Dennis Radtke begrüßt. Sie diskutierten über die Bedeutung von Krieg und Frieden in Europa. Radtke hob die Bedeutung der Europäischen Union und die Notwendigkeit von Kompromissen hervor. Frieden, so betonte er, sei kein schneller Prozess, sondern brauche Zeit und Verhandlungen. Die Einigkeit Europas sei dabei von zentraler Bedeutung.

Besonders spannend war auch der Austausch von vier Schülerinnen des Erasmus-Programms, die von ihrem Aufenthalt in Valencia, Spanien, berichteten. Sie erzählten von sprachlichen Herausforderungen, kulturellen Unterschieden und wie sie durch nonverbale Kommunikation Brücken zu ihren Gastfamilien bauten.

Auch das Thema Migration wurde in den Blick genommen. Eine Schülerin des Stadtgymnasiums Dortmund, die aus Syrien geflohen ist, teilte ihre Geschichte und berichtete von den Schwierigkeiten, die sie auf ihrem Weg nach Deutschland erlebt hat. Dabei betonte sie, wie wichtig der Wert von Frieden und Akzeptanz ist.

Zum Abschluss der Veranstaltung stellte die Schulleiterin des Stadtgymnasiums, Stefanie Klimatach, die Rolle der Schulen in der Demokratie- und Friedenserziehung heraus. Sie dankte den Teilnehmenden und betonte, wie wichtig es sei, auch weiterhin junge Menschen für Frieden, Demokratie und Toleranz zu sensibilisieren.

Der Jugendkonvent verdeutlichte eindrucksvoll, dass die Themen Frieden und Demokratie auch heute von großer Relevanz sind und junge Menschen sich aktiv an der Gestaltung einer friedlichen Zukunft beteiligen können.

Verfasst von Sana und Leonard Q2