Reiseblog Volkersberg

Tag 1: Montag, 22.08.22

Mit freudiger Erwartung und zum Teil ziemlich aufgeregt trafen wir uns um 8.30 Uhr an der Schule. Viele Eltern hatten ihre Kinder begleitet, doch die Abfahrt am GADSA verzögerte sich etwas, da nahezu alle sechsten Klassen gleichzeitig mit Bussen starteten und die Baustelle am Gymnasium das Wenden und Parken erschwerte. So ging es für die 6A, B und E nicht wie geplant um 9 Uhr Richtung Rhön, sondern erst um 9.30 Uhr. Bereits bei Anröchte standen die Busse dann schon wieder. Auf der A44 war ein LKW umgestürzt und nur eine Spur für den Verkehr freigegeben. Nach knapp einer Stunde konnten die netten Busfahrer dann aber die Fahrt fortsetzen und die Küche der Jugendbildungsstätte wartete zum Glück bis 14 Uhr auf uns mit dem Mittagessen. Es gab Schnitzel, bayrischen Kartoffelsalat und ein Salatbuffet, eine tolle Begrüßung!

Wohl gesättigt wurden dann die Zimmer aufgesucht, die Koffer ausgepackt und die Betten bezogen. Einige Kinder erledigten dies souverän und schnell, andere benötigten mehrere Anläufe, bis die Laken einigermaßen gerade aufgezogen waren. Im Anschluss daran stand die erste Erkundung der Umgebung an. Bei der „Rallye Volkersberg“ mussten die kleinen Entdecker in Gruppen das Haus, den Berg und die Umgebung erkunden, so wurde zum Beispiel gefragt, seit wann es am Berg ein Jugendhaus gibt (1956) oder welches Tier auf dem Willkommens-Pfahl am Eingang zum Hochseilgarten sitzt (Eule). Die Gewinnergruppen der jeweiligen Klassen durften als erste beim Abendessen zuschlagen, auch hier wurden wir bestens versorgt mit Käsespätzle, Salatbuffet und Brot und Brötchen mit Aufschnitt.

Nach so einer langen Fahrt brauchten die Klassen am Abend noch frische Luft und Bewegung, die Anlage am Volkersberg wurde voll genutzt. Einige Kinder spielten auf einem Kleinfeldplatz Fußball, andere verbrachten die Zeit auf einem Spielplatz, spielten Beachvolleyball oder Fangspiele auf einem Rasenfeld. Geschafft, glücklich und müde ging es dann frisch geduscht ins Bett.

Tag 2: Dienstag, 23.08.22

Obwohl man bereits kurz vor Ende der Nachtruhe um 7 Uhr morgens Schritte auf den Gängen hören konnte, war die Nacht ruhig und erholsam. Nach dem Frühstück und kurzer Besprechung des Tagesablaufs ging es zu Fuß in den benachbarten Wald. Auf dem Weg dorthin wurde bereits das Spiel „Wo ist Pinky?“ gespielt, bei dem die Klasse gegen die Lehrer*innen antrat und versuchen musste ein kleines Plüschschwein zu stehlen und geschickt zu verstecken. Natürlich gewann die Klasse und der Weg in den Wald konnte bester Laune fortgesetzt werden. Dort gab es viel zu entdecken. Die nächste Herausforderung bestand darin, herumliegendes Material aus der Natur zu nutzen, um daraus im Team eine Hütte zu bauen. Gesagt, getan. Abgefallene Äste, Moos, Steine, … wurden herangeschafft und nach und nach entstanden Hütten in unterschiedlichster Architektur.

Nach soviel Kreativität brauchte es erstmal eine Stärkung und das Mittagessen in Form von Lasagne kam dann gerade richtig.

Im Anschluss an eine kurze Mittagspause wurde von der Jugendbildungsstätte noch Kuchen und Kakao serviert und das Nachmittagsprogramm konnte beginnen. Der Nachmittag stand ganz im Zeichen des Teambuildings. Erlebnispädagogisch begleitet begab sich die Klasse auf eine Reise nach Südamerika. Nach einer Bruchlandung im Dschungel musste die Kids gemeinsam Aufgaben und Herausforderungen meistern, um den Weg zurück in die Zivilisation zu finden. Schnell erkannte die Klasse, dass das nur funktioniert, wenn sie als Team funktionieren, sich absprechen, aufeinander Rücksicht nehmen und alle gemeinsam an einem Strang ziehen. Natürlich wurde am Ende der Reise das Ziel erreicht, da alle super arbeiteten.

Wohl gestärkt vom Abendessen konnten die Kinder am Abend wählen, ob sie Gesellschaftsspiele oder „Werwölfe“ spielen, den Abend sportlich ausklingen oder mit ihren Freundinnen und Freunden quatschen und entspannen wollten. Ein langer Tag, mit viel Bewegung, frischer Luft und schönen Erlebnissen endete mit müden, aber sehr glücklichen Schüler*innen und Lehrer*innen.

Tag 3: Mittwoch, 24.08.22

Tief und fest schliefen die müden Teilnehmer*innen in dieser Nacht und zum ersten Mal mussten einige am Morgen sogar aus dem Bett geworfen werden, um sich noch beim Frühstück für den anstrengenden Tag zu stärken. Hierbei ist besonders toll, dass es frische Brötchen vom Bäcker gibt.

Danach ging es für einen Teil der Gruppe in den Hochseilgarten, den alle Klassen nach und nach noch besuchen werden. Nach Sicherheitseinweisung und dem Anlegen des Gurtes gab es drei Aufgaben, die absolviert werden mussten. Ein acht Meter hoher Baumstamm musste erklommen werden und dabei sicherte der Rest der Gruppe. Oben angekommen konnten sich die besonders Mutigen auf den leicht wackelnden Baumstamm stellen und sich mit einem großen Schritt in den Sicherungsgurt legen und mit einer coolen Pose herabgelassen werden. Die zweite Aufgabe bestand daraus, eine wackelige Leiter hochzuklettern und in luftiger Höhe über wackelige Holzplatten zu steigen, die vom Rest der Gruppe an langen Seilen stabilisiert werden konnten. Den Höhepunkt des Trainings bildete eine riesige Schaukel. Zu zweit wurden die Kinder von der restlichen Gruppe hochgezogen und mit einem lautstarken 3,2,1 lösten die Beiden die Befestigung und schwangen unter lautstarkem Geschrei hin und her. Toll zu beobachten war, dass die Sicherung der Gruppe und die Anfeuerungsrufe viele Kinder zu neuen Höchstleistungen motivierten und alle stolz am Ende auf ihren Mut sein konnten.

Das anschließende Turnier nach dem Mittagessen und kurzer Pause mit den Disziplinen Beachvolleyball, „Ball über die Schnur“ und Menschenkicker spornte die Gruppen an, den Turniersieg zu erringen. Von Hechtsprüngen bis Volleyschuss und auch ein paar Eigentoren war alles dabei. Letztendlich rückten dabei die Punkte in den Hintergrund und der Spaß am Spiel zählte. Bei soviel Sport und Bewegung unter strahlend blauem Himmel blieb vom Abendessen (Frikadellen) nicht viel übrig.

Am Abend gab es wieder ein breites Angebot bestehend aus Sport, Film, Spielen und Musik, bei dem die Kinder frei wählen konnten, was sie machen wollten. Die Zimmerkontrolle am Abend weckte einige Kinder wieder auf, die so müde waren, dass die Augen schon zugefallen waren.

Tag 4: Donnerstag, 25.08.22

Wenn man heute zufällig am Innenhof des Haus Volkersberg vorbeikam, sah man das pure Chaos. Kindergruppen liefen durcheinander, machten Feuerwehrleute pantomimisch nach, sangen hüpfend auf einem Bein, vertauschten ihre Schuhe und machten Kniebeugen – Das Chaosspiel stand auf dem Programm. In Gruppen mussten 19 versteckte Nummern mit Codewörtern auf dem Gelände gefunden und zu jeder Zahl eine Aufgabe erledigt werden. Es wurde herzlich gelacht, gemeinsam gerätselt und als Team gearbeitet.

Am Abend stand der Höhepunkt der Klassenfahrt an, der Discoabend. Im Laufe des Tages sammelten die Kinder ihre Lieblingslieder, aus denen eine Playlist erstellt wurde (allerdings mussten einige Lieder aus verschiedenen Gründen aussortiert werden…). Nach dem Abendessen waren die Schüler*innen dann noch im Stress, denn sie mussten ihre Zimmer aufräumen, packen und sich in Schale schmeißen für die Party. Denn die Türsteher am Eingang akzeptierten keine Badelatschen oder Hausschuhe. Im großen Konferenzraum waren Boxen und Discolichter aufgebaut und das Licht gedämmt. Die Kids feierten ausgelassen, tanzten Macarena, Limbo und sprangen zu Partysongs durch den Raum. Die Party war so intensiv, dass alle 30 Minuten gelüftet werden musste.

Ausnahmsweise durften die Kinder dann erst um 22.30 Uhr die Lichter ausmachen, aber dafür war danach sehr schnell Ruhe auf den Zimmern. Die Woche war so voller toller Erlebnisse, dass die Augen sehr schnell müde wurden.

Tag 5: Freitag, 26.08.22

Früher als gewohnt klingelten heute Morgen die Wecker, um 7.30 Uhr mussten die Zimmer aufgeräumt, die Betten abgezogen, der Müll entsorgt und der Boden gefegt sein. Erst, als das erledigt war, durften die Kinder zum Frühstück. Zum Glück sahen alle Zimmer rechtzeitig sauber und aufgeräumt aus, sodass niemand hungrig in den Bus steigen musste.

Die Abfahrt der Busse verzögerte sich leider, aber die Wartezeit überbrückten die Schüler*innen sehr geduldig und konnten dann in modernen Reisebussen die letzten Stunden der Klassenfahrt mit Filmen oder Schlaf genießen. Eine großartige und anstrengende Woche neigt sich dem Ende und am Wochenende werden alle Teilnehmer*innen viel Schlaf nachholen müssen, um Montag wieder fit zum GADSA zu kommen.