Mittwoch, 15.01.20
Nach einer vierstündigen Zugfahrt checkte unsere Stufe gegen Viertel nach drei im Hotel ein. Jedoch ließ der erste Stimmungskiller nicht lange auf sich warten: Nur wenige von uns konnten direkt in ihre Zimmer, während die anderen Schüler sich auf ihr jeweiliges Programm vorbereiteten.
1. Programmpunkt: Stadtführung durch Berlin
Die Geschichte Berlins ist natürlich alles andere als schnell und einfach nachzuerzählen, allerdings waren sowohl Schüler/innen, als auch manche Lehrer/innen gelangweilt von der Art und Weise, wie diese nacherzählt wurde. Allerdings stellte sich heraus, dass die Gruppe von Frau Heisig und Frau Levin eine weitaus interessantere Stadtführung hatte und vollkommen zufrieden war.
Alles in allem ist eine Stadtführung in Berlin wohl empfehlenswert, für Leute, die kein Interesse an der Geschichte unserer Hauptstadt haben, ist es dann aber doch eher nichts.
2. Programmpunkt: Vaganten Bühne, Shakespeares gesammelten Werke
Nach knapp zwei Stunden Freizeit ging es für uns zur Vaganten Bühne, wo uns ein Theaterstück über Shakespeares gesammelten Werke erwartete. Andere gingen in das Kanzleramt oder in den Zirkus Angela. Die Meisten erwartete ein für Schüler langweiliges Schauspiel, da Shakespeare den ein oder anderen bereits im Englischunterricht abgeschreckt hatte – So sollte es allerdings nicht kommen!
Spätestens nachdem der Erzähler des Theaterstücks die Worte, „Es ist natürlich schwierig alle Stücke Shakespeares mit drei Schauspielern zu spielen. Deshalb sind es bei uns zwei!“, aussprach war jedem von uns klar: Das wird kein normales Theaterstück! Und wir sollten nicht enttäuscht werden. Von beabsichtigten Textaussetzern, über grandiose Improvisation, bis hin zu genialen Anspielungen war alles dabei. Beispielhaft dafür war der Verlust eines Schuhs von einem der Schauspieler. So flog dieser in‘s Publikum, worauf der Schauspieler sagte: „Entschuldigung, ich wollt eigentlich Sie treffen!“. Auch das Publikum wurde in das Stück miteinbezogen, weshalb der gute Samuel „verwirrte“ Sprünge auf der Bühne machen durfte. Das von Frechheit, Dreistigkeit und Ironie geprägte Stück bekam auch nach Ende der Vorstellung durch die Bank weg gutes Feedback. Es verging keine Minute, in der nicht gelacht wurde und man merkte uns allen an, dass wir merklich überrascht waren, von dem, was wir dort gesehen hatten.
Ich darf wohl im Namen aller Schüler/innen, die dieses Stück gesehen haben, sagen, dass dieser Programmpunkt ein fester Bestandteil der Auswahlmöglichkeiten für die Abschlussfahrt nach Berlin werden sollte, falls er es noch nicht war. Nach der Vorstellung bezogen schließlich auch die Letzten von uns ihre Zimmer und ließen den Abend entspannt ausklingen.
Donnerstag, 16.01.20
„Der frühe Vogel fängt den Wurm“. Nach diesem Motto wurden wir um 7.30 Uhr zum Frühstück aufgerufen. Natürlich passte dies keinem so recht, da Schlafmangel vorprogrammiert war, doch ein reichhaltiges Frühstück entschädigte uns für diese Mühen und bereitete uns gleichzeitig auf einen Tag voller Programm vor.
1.Programmpunkt: Besuch der Ausstellung „Topographie des Terrors“
Es handelte sich dabei um eine Ausstellung, die sich mit den grausamen Verbrechen der Nationalsozialisten auseinandersetzte. Bilder mit Textunterschriften ließen die Besucher realisieren, wie kaltblütig die Menschen zu dieser Zeit waren und dass so etwas nicht noch einmal geschehen darf.
2. Programmpunkt: Gespräch mit Sabine Poschmann
Nach einer Stunde machten wir uns auf den Weg zum Paul-Löbe-Haus, um ein Gespräch mit der Bundestagsabgeordneten der SPD Sabine Poschmann zu führen. Das Gespräch war sehr interessant und informativ, da es zum einen brisante politische Themen enthielt und zum anderen sehr locker war, weil keine Fachsprache gesprochen und keine Fachausdrücke benutzt wurden. Auf „Deutsch“ gesagt: Man konnte sich mit Frau Poschmann schlicht weg normal unterhalten und hatte keine Wortfragen, welche im Fachjargon der Politik wohl nicht all zu ungewöhnlich sind.
3. Programmpunkt: Plenarsitzung mit anschließender Kuppelbesichtigung
Auf das Gespräch folgte eine einstündige Plenarsitzung, wobei diese nicht ganz so verlief, wie wir es uns erhofften, da 40 Minuten lang nur Vizepräsident und Gremien gewählt wurden und es keine sachlichen Diskussionen gab. Allerdings war es doch recht spannend, die Gesichter aus dem Fernsehen und Internet so hautnah zu sehen. Die darauffolgende Kuppelbesichtigung genossen wir wohl alle, da man Berlin bei Sonnenuntergang überblicken konnte und die Aussicht doch recht beeindruckend war.
Drei Stunden Freizeit gaben uns bis 20 Uhr Freiraum, Berlin selbst zu erkunden und uns dann wieder zu einem abschließenden gemeinsamen Essen zusammenzufinden. Im Grunde genommen war dies der informativste Tag und fühlte sich trotzdem wie der letzte an, da alle wussten: Morgen gehtˋs wieder nachhause!
Freitag, 17.01.20
Der Tag begann mit einem entspannten Frühstück unmittelbar vor unserer Zimmerabnahme, weshalb einige von uns ein wenig gestresst ihre Zimmer aufräumten. Andere hingegen saßen noch ein Stündchen vor dem Fernseher und wieder andere gingen noch etwas essen.
Nach Abnahme der Zimmer blieb uns noch einiges an Zeit, weswegen alle versuchten die Zeit totzuschlagen und nur darauf warteten, ihre Koffer zu holen und zum Bahnhof zu laufen. Viel mehr ist zu diesem Tag dann auch gar nicht mehr zu sagen.
Letztendlich hatten wohl alle Schüler und Lehrer ihren Spaß auf dieser Fahrt und sind auf ihre Kosten gekommen.
Außerdem ist Berlin immer eine Reise wert!
Geschrieben von Hendrik Biermann, Q2